Seit 2011 werden Ökoprodukte in vielen Branchen präsenter. Auch im Energiesektor steigt die Nachfrage immer mehr. Erneuerbare Energien sollen schrittweise fossile Kraftstoffe sowie Atomenergie ersetzen. Kurz gesagt – Wir befinden uns in der sogenannten Energiewende. Doch was bedeutet das genau?
Die Energiewende bezieht sich auf drei Bereiche: Mobilität, Wärme und Stromversorgung. Nach dem atomaren Unglück in Fukushima 2011 hat die Bundesregierung beschlossen, alle Atomkraftwerke bis 2022 in Deutschland zu schließen. Doch wie kann weiterhin genügend Strom erzeugt werden?
Der schnellste Weg ist der Bau fossiler Kraftwerke. Diese lassen sich im bestehenden Versorgungsnetz leicht einbinden und können große Mengen Strom produzieren. Allerdings werden zur Produktion Rohstoffe benötigt. Werden die Ressourcen zur Mangelware, steigen die Preise in die Höhe, wie es derzeit an der Tankstelle und der Gasabrechnung deutlich wird.
Das Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2030 um 55 Prozent zu verringern, ist Deutschlands Beitrag zum Pariser Klimaabkommen. So soll die Erderwärmung bis zum Ende dieses Jahrhunderts auf deutlich unter zwei Grad Celsius begrenzt werden – möglichst auf 1,5 Grad Celsius. Dafür muss der Ausstoß von Treibhausgasen, vor allem von Kohlenstoffdioxid, deutlich sinken.
In ganz Deutschland werden viele kleine Kraftwerke, wie Windräder oder Solaranlagen errichtet. Der Strom wird dadurch ohne den Ausstoß von CO2 produziert. Da gerade Windräder aber sehr wetterabhängig sind, werden die Windparks vor allem in Norddeutschland aufgestellt. Damit die Stromversorgung auch in Süddeutschland gesichert werden kann, müssen zunächst neue Stromverbindungen über ganz Deutschland verteilt gebaut werden. Neben Pumpspeicherkraftwerken gibt es zurzeit nur wenige Speichermöglichkeiten für den erzeugten Strom. Der Überschussstrom nimmt exponentiell zu.
Entsprechende technologische Entwicklungen, sowie der Ausbau der erneuerbaren Kraftwerke erfordert viel Zeit und Geld.
Derzeit werden neben der ständigen Errichtung erneuerbarer Energien ebenfalls einige moderne fossile Kraftwerke gebaut. Der immer höher werdende Strombedarf soll auf diese Weise gedeckt werden.
Ein weiterer Ansatz besteht in der Senkung des Strombedarfs. Alte Geräte werden durch neue Anlagen mit geringerem Energieverbrauch ersetzt.
Sicher ist, dass der Atomstrom wird abgeschafft. Doch wer trägt die Kosten für den Ausbau der erneuerbaren Energien?
Die EEG (Erneuerbare-Energie-Gesetz)-Umlage wird von jedem Stromverbraucher getragen. Im Jahr 2021 beträgt diese 6,5ct und entspricht 20,4% des Strompreises (Ø 31,89ct/kWh). Dadurch wird die Einspeisevergütung, die von Betreibern regenerativer Energien erhalten werden, finanziert. Für die jährliche Berechnung der EEG-Umlage sind Übergangsnetzbetreiber verantwortlich. Dabei hängt die Höhe der Umlage vom Strompreis an der Börse ab und berechnet sich grundsätzlich aus der Differenz zwischen dem Einkaufspreis für Strom und den Zahlungen für die Einspeisevergütung. Zum 15. Oktober jeden Jahres wird der Aufschlags-Satz für das kommende Jahr auf der Internetseite „Netztransparenz“ veröffentlicht. Im Jahr 2022 beträgt die EEG-Umlage 3,72ct/kWh.
Wie sich der Preis für den Endverbraucher im Jahr 2022 entwickelt, bleibt abzuwarten.